Die Pembrokeshire Rebellion: Eine walisische Herausforderung gegen die englische Herrschaft im 14. Jahrhundert

blog 2024-12-07 0Browse 0
Die Pembrokeshire Rebellion: Eine walisische Herausforderung gegen die englische Herrschaft im 14. Jahrhundert

Das Jahr 1377 stand für Wales unter einem ungünstigen Stern. Die Spannungen zwischen den Walisern und der englischen Krone hatten sich seit Jahrhunderten aufgestaut, eine Mischung aus kulturellen Unterschieden, Landbesitzstreitigkeiten und dem ständigen Drängen Englands nach mehr Kontrolle über das westlich gelegene Königreich.

Der Auslöser für die Pembrokeshire Rebellion, wie sie in den Geschichtsbüchern bekannt ist, war ein scheinbar harmloses Ereignis: die Erhebung des englischen Königs Eduard III. zum Herzog von Aquitanien. Ein Titel, der zwar auf dem europäischen Festland zu politischen Machtkämpfen führte, aber in Wales eine ganz andere Bedeutung hatte.

Die walisische Elite sah in dieser Aktion den Beweis für die grenzenlose Macht Gelüste Eduards III. und seine Ambitionen, Wales endgültig unter die englische Krone zu zwingen.

Der Grundstein für den Aufstand wurde in den Jahren zuvor gelegt. 1348 hatte der Schwarze Tod Europa heimgesucht, wobei Wales besonders schwer getroffen wurde. Die Verluste an Menschenleben führten zu einer wirtschaftlichen Krise und einem Gefühl der Unsicherheit in der Bevölkerung. Die Engländer sahen ihre Chance und nutzten die Schwäche des Landes, um ihren Einfluss auszuweiten.

Die Pembrokeshire Rebellion begann im August 1377 unter der Führung von Owain Lawgoch (Owain of the Red Hand), einem Nachfahren von Llywelyn ap Gruffudd, dem letzten unabhängigen walisischen Fürsten. Owains charismatische Persönlichkeit und seine Verbindung zur ehemaligen walisischen Königsfamilie gaben ihm die Autorität, die er brauchte, um die Menschen hinter sich zu vereinen.

Die Rebellen waren nicht nur bewaffnete Kämpfer, sondern auch einfache Bauern und Handwerker. Sie kämpften gegen die Ungerechtigkeit der englischen Herrschaft, für ihre Freiheit und die Erhaltung ihrer Kultur.

Militärische Erfolge und Niederlage

Der Aufstand begann mit einer Reihe von Überraschungsangriffen auf englische Festungen in Pembrokeshire. Die Rebellen konnten einige wichtige Siege erringen, darunter die Eroberung von Haverfordwest, einem strategisch wichtigen Hafen an der Küste von Wales.

Ereignis Datum Ort Ergebnis
Beginn der Rebellion August 1377 Pembrokeshire Erste Siege gegen Engländer
Eroberung Haverfordwest September 1377 Haverfordwest Strategische Festung erobert
Niederlage bei Chepstow Oktober 1378 Chepstow Englische Truppen siegen

Die militärischen Erfolge der Rebellen brachten Hoffnung in das Land. Doch die englische Armee war stärker und besser ausgerüstet. Unter der Führung von John Chandos, einem erfahrenen englischen Ritter, gelang es den Engländern, die Rebellion schrittweise niederzuschlagen.

Das Ende der Rebellion: Ein blutiger Epilog

Im Oktober 1378 kam es zur entscheidenden Schlacht bei Chepstow. Die walisische Armee unter Owain Lawgoch war zahlenmäßig überlegen, doch die Engländer hatten die bessere Ausrüstung und Taktik. Nach einer brutalen Schlacht mussten sich die Rebellen geschlagen geben.

Owain Lawgoch floh nach Irland, wo er später starb. Die Pembrokeshire Rebellion endete mit der brutalen Unterdrückung der Aufständischen durch die englische Krone. Viele Waliser wurden hingerichtet, ihre Ländereien wurden konfisziert und ihre Kultur wurde unterdrückt.

Folgen für Wales: Ein langwieriger Kampf um Selbstbestimmung

Die Pembrokeshire Rebellion war zwar militärisch gescheitert, doch sie hatte weitreichende Folgen für Wales. Der Aufstand zeigte die tiefe Sehnsucht der Waliser nach Unabhängigkeit und trug dazu bei, die walisische nationale Identität zu stärken.

Es dauerte noch Jahrhunderte, bis Wales seine volle Autonomie erlangte. Doch die Pembrokeshire Rebellion blieb als Symbol des Widerstands gegen die englische Herrschaft in Erinnerung und inspirierte spätere Generationen von Walisern, ihren Traum von Freiheit weiterzuverfolgen.

TAGS